Die zwölf Orthogone
Konstruktion von Rechtecken über einer gegebenen Grundlinie A – B / nach Wolfgang von Wersin
Die Orthogone, benannt nach dem griechischen Wortkern orthos (aufrecht / senkrecht), sind Rechtecke einer harmonischen Zwölfer-Skala. Im Jahr 1956 in Wolfgang von Wersins „Buch vom Rechteck“ als Proportionslehre veröffentlicht, sollen sie die Idee einer Praktischen Ästhetik im Sinne Gottfried Sempers weiterführen, um konstruktive Gestaltungen in Architektur, Design und Malerei zu unterstützen und Forschungen zu historischen Gesetzen der Proportion voranzutreiben.
Primäres Hilfsmittel der Erstellung ist der Zirkel, mit dem Diagonale, Halbdiagonale oder Seiten „geschwenkt“ werden, um harmonische Verhältnisse zu erzeugen.
Wolfgang von Wersin teilte zehn Orthogone zu einer Reihe zwischen Quadrat und dessen Verdopplung ein, die in seiner Analyse historischer Werke häufig in Erscheinung traten; er verwies im Besonderen auf eine Architekturschrift, erschienen zur Zeit der Renaissance in Nürnberg, die einen Kanon von Quadrat bis Doppelquadrat zeigte.
Maßverhältnisse in Wurzelzahlen (Diagon und Sixton) oder dem Goldenen Schnitt (hier Auron genannt) gehören ebenfalls zu seiner Zwölfergruppe der Formate.