Neue Methode

Perspektive eines Würfels mittels der Neuen Methode

Perspektivische Zeichnungen basieren auf unterschiedlichen Methoden der Konstruktion. Eine hilfreiche Variante ist die Folgende, bei der auf entfernt liegende Fluchtpunkte verzichtet werden kann, um z.B. eine hohe Genauigkeit auch bei Freihandzeichnungen zu gewährleisten. George Adolphus Storey beschrieb sie 1910 als »Neue Methode«.

Geometrische Grundlage

Die hier vorgestelle Methode zur räumlichen Darstellung eines Würfels benötigt eine Ausgangsfigur, nämlich ein Quadrat als geometrisch definierte Fläche. Diese definierte Fläche ist durch die Diagonale gegeben, wobei für die äußeren Strecken gilt: A = B.

Die folgenden quadratischen Zeichnungen können als »Aufsichten« für eine perspektivische Darstellung interpretiert werden, wie sich der Würfel entsprechend zum Betrachter positioniert.

Perspektive eines Würfels 2

 

Räumliche Darstellung eines Würfels

Sicht- und Distanzpunkt

Punkt S ist der Sichtpunkt der Konstruktion. Wie der Name bereits verrät, legt er die Position des Betrachters relativ zur Zeichnung fest und ist der einzige Fluchtpunkt dieser Darstellungsweise.
Mit Bestimmung von Punkt D wählt man die Entfernung des Betrachters. Je weiter dieser von Punkt S entfernt liegt (auf der Strecke CS), desto länger wird die Distanz, und der Abstand zwischen Objekt und Betrachter vergrößert sich. Daher wird er auch Distanzpunkt genannt.

Konstruktion des Würfels

Sind die Punkte S und D bestimmt, folgt die Konstruktion des Würfels. Zuerst wird die Lage des Quadrats in die Perspektive übertragen, danach die Höhe des Würfels übernommen, mit deren Hilfe ein Quader konstruiert wird. In den Eckpunkten des perspektivischen Quadrats auf der Bodenplatte werden entspechend der Höhe die Seitenflächen gezeichnet.
Perspektive eines Würfels 1

Perspektive eines Würfels 3

Umgestaltung

Ein Vorteil dieser Darstellungsmethode liegt in der Möglichkeit, ohne die Fluchtpunkte oder Konstruktionslinien neu zu definieren, Veränderungen an der perspektivischen Sicht vorzunehmen. So kann der Würfel innerhalb der Darstellung gedreht werden und eine neue Ansicht gezeichnet werden, indem das Ausgangs-Quadrat (wie oben gezeigt) verändert wird.